Wir feiern 60 Jahre Italienische Gastarbeiter: Francescantonio Garippo kam als 9-Jähriger nach Wolfsburg und ist heute Ortsbürgermeister und SPD-Ratsherr

Wolfsburg feiert die Ankunft der Italienischen Gastarbeiter vor 60 Jahren. Viele von ihnen haben in der VW-Stadt eine neue Heimat gefunden – auch in der SPD. So auch Francescantonio Garippo – der heute dem Rat der Stadt Wolfsburg angehört.

Im Alter von 9 Jahren kam Franco Garippo als Gastarbeiterkind nach Wolfsburg. Geboren wurde der heutige Ortsbürgermeister von Kästorf und Sandkamp am 26. November 1957 in Italien, in dem kleinen Dorf Palomonte – nicht unweit der Amalfiküste. Vater Vito war schon Mitte der 50er-Jahre nach Deutschland gekommen.  „Ich habe mich sehr gefreut, als meine Familie wieder mit meinem Vater vereint war. Aber die frischen Temperaturen in Deutschland im Frühjahr waren für ein Kind, dass gerade noch in Italien in kurzen Hosen herumgetobt ist, ein Schock“, erinnert sich Garippo.

1976 fängt er eine Beschäftigung bei Volkswagen an, es folgt die Ausbildung als Mechaniker und später sattelt er noch den Personalfachkaufmann drauf. Seit 1984 ist er VW-Betriebsrat, als einer der Jüngsten in der VW-Historie. Seit mehr als 30 Jahren gehört Garippo der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an: „Die Themen Bildung, Soziales und Gerechtigkeit haben mich schon immer bewegt.“

In der SPD gelingt ihm ein einzigartiger Aufstieg: Seit 2011 hat er einen Sitz im Rat der Stadt Wolfsburg inne, war lange Jahre Integrationsausschussvorsitzender und ist derzeit Mitglied im Bürgerdienste- und im Migrationsausschuss. „Wolfsburg ist meine Stadt, hier lebe ich, hier bin ich aufgewachsen, hier arbeite ich. Ich kann mir nicht vorstellen, an irgendeinem anderen Ort zu wohnen und zu wirken“, sagt Garippo, für den Wolfsburg ein gelungenes Beispiel für Integration ist, auf das „alle Wolfsburger*innen sehr stolz sein können“.