Die SPD-Fraktion steht einer Privatisierung von Leistungen im Gesundheitswesen grundsätzlich kritisch gegenüber. Das vom VfB Fallersleben gegenüber der Stadt aktuell angemeldete Interesse, das Schwefelbad Fallersleben zu pachten und zukünftig zu betreiben, sollte daher gründlich geprüft werden, bevor Entscheidungen getroffen werden. Darauf weisen Hans-Georg Bachmann (Foto), Fraktionsvorsitzender, und Ralf Krüger, stellvertretender Vorsitzender des Schwefelbad-Ausschusses, in einer ersten Stellungnahme hin.
In dieser Woche wurde bekannt, dass die Verwaltung erste ergebnisoffene Gespräche mit dem VfB führt. „Priorität haben für uns die Beschäftigten der Einrichtung. Eine Verpachtung des Schwefelbades kann es mit unserer Zustimmung nur geben, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine Nachteile erleiden. Die Sicherung der Arbeitsplätze – heute und in Zukunft – hat für uns oberste Priorität“, betont Krüger.
Ein Augenmerk will die SPD auch darauf haben, wie sich der Verein die künftige Gestaltung der Angebote vorstellt. Die bisherigen Gäste des Schwefelbades sollen auch in der Zukunft die gewohnten Leistungsangebote ohne Preiserhöhungen nutzen können. Der VFB Fallersleben ist einer der größten Wolfsburger Sportvereine und genießt Vertrauen bei seinen Mitgliedern und der Stadt. „Daher soll dem Verein Gelegenheit gegeben werden, seine Vorstellung detailliert zu erläutern“, so Krüger.
Bisher beläuft sich das jährliche Schwefelbad-Defizit auf rund 200.000 Euro. „Wir sind gespannt, wie der Verein den Betrieb ohne Zuschüsse führen will“, so Bachmann. Was sich die Sozialdemokraten auch gut vorstellen können, ist eine Kooperation des Vereins mit dem Schwefelbad, um eine bessere Auslastung zu erreichen. Krüger: „Gerade in den angebotsschwachen Zeiten des Bades könnte der VfB mit eigenen Trainern zusätzliche Angebote offerieren.“ In den Gesprächen soll die Verwaltung jetzt nach der besten Lösung suchen und diese den Ratsgremien vorlegen.