WOLFSBURG. Die Einigung, dass Wolfsburger Geschäfte jetzt vier Sonntage öffnen dürfen, wird vom stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing-Gesellschaft (WMG), Sabah Enversen (Foto rechts), begrüßt: „Die gesenkten Hürden für die Sonntagsöffnungen bewirken, dass Veranstaltungen mit Schaustellern und Wolfsburger Künstlern ein Anlass für eine Sonntagsöffnung sind. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Von der Pandemie besonders Betroffenen wird geholfen – unseren Schaustellern, Wolfsburger Künstlern und dem Wolfsburger Einzelhandel. Ich künde jetzt schon an: Dafür wird die WMG ein Konzept vorlegen“.
„Die Einigung über Sonntagsöffnungszeiten auf Landesebene vereint Interessen von Arbeitnehmern, Gewerkschaften, Kommunen und Wirtschaft“, ist sich SPD-Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer (Foto oben) sicher, und hofft, dass alle Verhandlungspartner mit diesem Ergebnis zufrieden sind und daran auch festhalten. Aus Sicht der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden wurde ein sozialer Kompromiss gefunden, „welcher unserem Anspruch von guter Arbeit gerecht wird“. Die Einigung sei eine temporäre Lösung, unterstreicht Glosemeyer und versichert: „Auf die persönliche Situation der ArbeitnehmerInnen, vor allem auf Alleinerziehende und Teilzeitkräfte, muss selbstverständlich Rücksicht genommen werden.“
Mit Blick auf die Einigung sei es gelungen, sowohl den Arbeitnehmerschutz als auch die Interessen von wirtschaftlicher und kommunaler Seite in Einklang zu bringen, so Glosemeyer. Eine Folge der Corona-Krise ist der stark gewachsene Online-Handel. Das habe dramatische Auswirkungen auf den Einzelhandel. Um die Situation in den Innenstädten zu verbessern und Arbeitsplätze zu erhalten, können aus SPD-Sicht Ladenöffnungen an Sonntagen helfen.
Da Volksfeste oder Messen aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nicht stattfinden können, mussten neue Wege gefunden werden, um eine anlassbezogene Sonntagsöffnung zu ermöglichen. So sollen auch dieses Jahr Geschäfte des Einzelhandels an Sonntagen ihre Türen öffnen dürfen, schildert die SPD-Politikerin, wenn auf kommunaler Ebene ein Anlass gegeben ist. Hierfür sei der Dialog von den Kommunen, den Gewerkschaften und dem Einzelhandel vor Ort erforderlich. „Und da haben wir in Wolfsburg mit der WMG einen kompetenten und verlässlichen Partner, der diese Herausforderung in der Kürze der Zeit meistern und umsetzen wird“, betonen Glosemeyer und Enversen, wirtschaftspolitischer SPD-Sprecher, unisono.
Grundsätzlich gelten den Sozialdemokraten die Sonntage als schützenswert. Glosemeyer: „Es gilt weiterhin, dass das Virus und seine Folgen zu keiner Aufweichung von Arbeitszeiten und -standards sowie zu Änderungen im niedersächsischen Gesetz über die Ladenöffnungs- und Verkaufszeiten (NLöffVZG) führen darf.“