Barnstorf hat einen neuen Erinnerungsort – Einweihung durch Ortsbürgermeister Hans-Georg Bachmann

BARNSTORF. Im Beisein von Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide haben Ehrenamtliche zusammen mit Ortsbürgermeister Hans-Georg Bachmann kürzlich einen Erinnerungsstein in der Barnstorfer Feldmark eingeweiht: Dieser erinnert an die Tiefenbohrung 1975. Das Foto zeigt (von links): Friedhelm Bussius, Walter Höwner, Kai-Uwe Hirschheide, Ralf Janczik, Heinrich Schmidt und Hans-Georg Bachmann.

In seiner kurzen Ansprache erinnerte der Ortsbürgermeister an die Ölkrise der 1970er Jahre und die Suche nach Erdgas-Lagerstätten in Deutschland. Als eine mögliche Stelle wurde Barnstorf ausgewählt. In einer Tiefe von über 7000 Metern wurde der begehrte Rohstoff vermutet. Die Bohrung wurde am 19.01.1976 in einer Tiefe von 4684m abgebrochen und hatte bis dahin schon 16 Millionen D-Mark gekostet. In der Schulchronik vermerkte die ehemalige Lehrerin Irmgard Rentz dazu: „Tag und Nacht frisst sich jetzt der Bohrmeißel in die Tiefe. Bei ungefähr 2000 Metern gab es eine Unterbrechung: die Spitze brach ab. In zeitraubender Arbeit musste sie ausgewechselt werden. Trotzdem hofft man, im Sommer des Jahres 1976 auf Erdgas zu stoßen. Der hoch in den Himmel ragende graue Bohrturm ist schon weithin in der Umgebung sichtbar. Die Bohrmannschaft aus dem Emsland arbeitet rund um die Uhr, bei Nordwestwind können besonders die Anwohner vom Hattorfer Holz das Kreischen und Quietschen der Arbeitsgänge hören. Ihre Nachtruhe ist natürlich gestört, und die Gewöhnung braucht ihre Zeit. Hoffen wir, dass das Unternehmen nicht umsonst war!“

Mahnende Einwände kamen aus der Landwirtschaft, die mehr als 20 Jahre benötigt hat, um die Bodenstruktur wieder halbwegs zu beseitigen und das Bodenleben neu aufzubauen. Noch heute sind die Schäden an den Äckern noch zu erkennen.

Hans-Georg Bachmann bedankte sich bei Ulf Berkenhagen für die Steinspende, Heinrich Schmidt für die Unterstützung mit dem Trecker und Walter Höwner für die Aufbereitung der Sitzbank, die von der Siedlergemeinschaft gespendet wurde. Stadtbaurat Hirschheide ver-sprach: „Diese gute Idee für einen Erinnerungsort der Bohrung wird die Stadt noch mit der Pflanzung eines Obstbaumes ergänzen.“ Der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft, Ralf Janczik, bedankte sich in seinem Grußwort bei den Helfern, deren Arbeit erst diesen Ort möglich gemacht hat.