SPD fordert städtisches Lernförderprogramm, damit Schüler den Anschluss an das Lernniveau der Klasse nicht verlieren

Christa Westphal-Schmidt

WOLFSBURG. Für Schüler, für die eigenständiges Lernen Zuhause unter besonders schwierigen Rahmenbedingungen stattfindet, fordert jetzt die SPD gezielte Unterstützung. Deshalb schlagen die Sozialdemokraten vor, ein Lernförderprogramm mit zusätzlichen Lern- und Übungsangeboten aufzulegen. „Das Konzept für ein solches unterstützendes Förderangebot und die dafür notwendige Infrastruktur sollen in Kooperation und in enger Abstimmung mit den Wolfsburger Schulen erarbeitet und umgesetzt werden“, erläutert die Schulausschussvorsitzende und stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Christa Westphal-Schmidt (Foto).  

Bund, Land und die Stadt Wolfsburg haben viel Geld bereitgestellt, um die Wirtschaft zu retten. „Aber auch Kinder und Jugendliche brauchen nun zusätzliche Unterstützung. Bildung und Teilhabe sind ein wesentliches Kinderrecht, denn es geht um die Sicherung ihrer Zukunft“, sagt Sozialausschussvorsitzende und SPD-Landtagsabgeordnete Immacolata Glosemeyer: „Für die Stadt Wolfsburg als kinderfreundliche Kommune sollte es ein zentrales Anliegen sein,  dieses  verbriefte Kinderrecht der UN einzuhalten.“

Regulärer Schulunterricht ist wegen der Corona-Pandemie seit Wochen und auch in naher Zukunft nicht möglich. Bei Schülern, deren häusliches Umfeld für das Home Learning weniger gut aufgestellt ist, bestehe die Gefahr, dass große Wissenslücken entstehen oder verstärkt werden und Kinder und Jugendliche den Anschluss an das allgemeine Lernniveau der Klasse verlieren, erklärt Westphal-Schmidt: „Mit dem von uns vorgeschlagenen Förderprogramm soll das Defizit so gut wie möglich aufgefangen werden.“ Unter Federführung des Bildungsbüros und des Bildungshauses könnte aus SPD-Sicht in Kooperation mit den Schulen ein umsetzbares Konzept entwickelt werden. Auch andere Organisationen und Bildungseinrichtungen könnten einbezogen werden, ebenso Nachhilfelehrer und Studierende. Das Förderprogramm sollte über das laufende Schuljahr hinaus auch im 1. Schulhalbjahr 2020/21 unter Einbeziehung der Sommerferien angeboten werden.

Die Finanzierung soll laut SPD-Vorschlag aus dem Bildungs- und Teilhabepaket und über zusätzliche Mittel der Stadt erfolgen. Auch Bundes- und Landesmittel sollten möglichst eingeworben werden. „Gerade hat ja die Bundesregierung beschlossen, dass Schulen mit 500 Millionen Euro gefördert werden und bedürftige Schüler einen Zuschuss von 150 Euro für Hardware erhalten sollen. Diese Mittel könnten sicher auch für das neue städtische Lernförderprogramm  in Anspruch genommen werden“, findet Glosemeyer.