DETMERODE. „Wenn der Wind ungünstig steht und aus Westen kommt, können die Anwoh-ner im Mörser Winkel kaum auf ihren Terrassen sitzen und Kaffee trinken. Da ist es so laut, da versteht man sein eigenes Wort nicht“, weiß Detmerodes Ortsbürgermeister Ralf Mühlisch. Ähnlich ergeht es den Mietern in der Theodor-Heuss-Straße und auch für die Mitglieder des Kleingärtnervereins Detmerode sind ihre Schollen keine „Oasen der Ruhe“, meint Mühlisch.
Deshalb wiederholt die SPD jetzt ihren Vorschlag, den verstärkt anfallenden Bodenaushub aus der regen Bautätigkeit der Stadt Wolfsburg unter anderem im Bereich Wohnungsbau zu ver-wenden, um in Detmerode einen Lärmschutzwall aufzuschütten. Konkret sollte laut den Sozialdemokraten ein Wall entlang der Braunschweiger Straße zwischen der Auf- und Abfahrt auf die Autobahn A 39 und der Frankfurter Straße errichtet werden. Mühlisch: „Das Grün schützt nur im Sommer und dann auch nur bedingt vor dem Lärm. In den anderen Jahreszeiten bieten die Bäume und Büsche überhaupt gar keinen Schutz.“
„Den Vorschlag haben wir schon einmal 2015 unterbreitet und er hat bis heute nichts an seiner Aktualität verloren. Im Gegenteil. Auch die jüngste Fortschreibung des Lärmaktionsplanes zeigt, dass neben dem Verkehr auf der Autobahn A39 die Fahrzeuge auf der Braunschweiger Straße den größten Lärm verursachen“, sagt SPD-Fraktionschef und Ideengeber Hans-Georg Bachmann und fügt hinzu: „Deshalb wollen wir Sozialdemokraten, dass die Maßnahmen aus dem Lärmak-tionsplan mit einfachen Mitteln umgesetzt werden.“
Um das zu realisieren, beantragen die Sozialdemokraten jetzt Lärmwälle aufzuschütten. Die SPD hofft dabei nach der Sommerpause auf die Unterstützung der anderen Ratsfraktionen. Platz genug wäre aus SPD-Sicht in Detmerode vorhanden, ohne dass das Grün weichen müsste. Vor allem, wenn die bestehende Flüchtlingsunterkunft zurück gebaut werden würde.
Bachmann: „Aufgrund der finanziellen Situation der Stadt Wolfsburg wurde das Budget für freiwillige Lärmschutzmaßnahmen ausgesetzt. Aber unter Kostengesichtspunkten sollte es unproblematisch sein, Lärmschutzwälle aus vorhandenem Material aufzubauen. Denn die zurzeit praktizierte Abfuhr und Deponierung des Bodenaushubs ist mit erheblichen Kosten verbunden. Diese könnten eingespart und für die Errichtung verwendet werden.“