Die Situation von pflegenden Angehörigen möchte die SPD-Fraktionen verbessern und dazu mehrere Anträge auf den Weg bringen. „Die physische und psychische Belastung für Personen, die sich teilweise aus dem Beruf zurückziehen, um sich um pflegebedürftige Familienangehörige kümmern, ist enorm“, sagt Sozialausschuss-Vorsitzende Immacolata Glosemeyer (SPD). „Sie wollen wir unterstützen.“
So schlägt die SPD vor, dass ein Konzept zur Versorgung bei Pflegenotfällen in der häuslichen Pflege erstellt wird. „Die Verwaltung soll in Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch Pflege ein Modell für ein Pflegenotfall-Telefon oder ein vergleichbares Angebot entwickeln, ähnlich wie den Kinder-Betreuungs-Notruf KALEO“, so Glosemeyer. Zudem soll ein Kurs zur Unterstützung von pflegenden Familienangehörigen angeboten werden. „In Frage käme dafür eine Bildungseinrichtung wie die VHS oder ein Träger aus dem Bereich der Pflege“, erläutert sie.
Mit einem weiteren Antrag fordern die Sozialdemokraten, dass ein Fonds für Aus- und Weiterbildung und Anwerbekosten im Bereich Pflege aufgelegt wird. „Der Fachkräftemangel im Bereich Gesundheit und Pflege ist eklatant. Wir benötigen dringend mehr Fachpersonal“ sagt Glosemeyer. Mit dem Fonds greife man eine Anregung von Sozialdezernentin Monika Müller auf. Denn um die Einrichtungen und Angebote aufrechterhalten zu können, müsse dringend gegengesteuert werden. „Sonst ist tatsächlich auch die Gesundheit und Versorgung jedes einzelnen Wolfsburger Einwohners gefährdet, der nicht schnell oder umfassend genug Unterstützung erfahren kann, weil es an Fachpersonal fehlt“, erklärt Müller die Hintergründe.
stb